Komitee 9
Blutdiamanten
Finanzierung von Warlords auf Kosten der Menschenrechte
(UNODC)
Blutdiamanten
Finanzierung von Warlords auf Kosten der Menschenrechte
(UNODC)
Chairs: Katja Graf und Lorenz Unger
“Diamonds are a girl’s best friend“ und zugleich für viele Menschen ein Symbol für einen Krieg, der nicht enden will. Während Diamanten meist für Glanz, Reichtum und Luxus stehen, sind sie in vielen Regionen weltweit eine Finanzierungsquelle für Gewalt, Aufstand und Ausbeutung. Das UNODC befasst sich mit den kriminellen Netzwerken, die hinter dem Begriff „Blutdiamanten“ stecken.
Unter Blutdiamanten oder auch Konfliktdiamanten versteht man Diamanten, deren Erlös gewalttätige Auseinandersetzungen finanziert. Sie werden illegal geschürft, unter lebensgefährlichen Bedingungen gewonnen und anschließend auf dem Weltmarkt verkauft. Lokale Warlords, Rebellengruppen und Guerillabewegungen nutzen den Handel mit Diamanten gezielt, um ihre Bürgerkriege, Kriege und ihre Machtstrukturen zu finanzieren.
In den 1990er Jahren stammten schätzungsweise 15% der weltweit gehandelten Rohdiamanten aus Konfliktregionen. Seit 2003 wurden dank des Kimberley-Prozesses enorm wichtige Fortschritte erzielt, die eine stärkere Regulierung ermöglichen. Das Problem ist allerdings noch lange nicht gelöst. Moderne Technologien wie Drohnen, verschlüsselte Online-Marktplätze und Kryptowährungen erleichtern den Schmuggel und bieten neue Anlaufstellen für den illegalen Handel. Diamanten gehören nach wie vor zu den am einfachsten gewaschenen Ressourcen auf der Erde.
Das Thema Blutdiamanten verlangt eine Betrachtung aus unterschiedlichen Perspektiven. Afrikanische Produzentenländer besitzen ein legitimes Interesse daran, ihre natürlichen Ressourcen zu nutzen, um wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben und Armut zu bekämpfen. Gleichzeitig besteht ein hohes Risiko von Menschenrechtsverletzungen, Ausbeutung und Umweltzerstörung, was ein entschiedenes und koordiniertes Handeln erforderlich macht . Für das UNODC stehen daher Fragen der Strafverfolgung, Prävention und der internationalen Kooperation im Mittelpunkt.
Dieses Komitee steht vor der Aufgabe, Lösungen zu entwickeln, die Transparenz erhöhen, die Bedeutsamkeit technischer Innovationen im Blick behalten und die Zusammenarbeit zwischen Staaten, regionalen Organisationen und lokalen Gemeinschaften stärken. Nur durch effektive Regulierung, konsequente Strafverfolgung und den Schutz verletzlicher Bevölkerungsgruppen kann der Handel mit Blutdiamanten nachhaltig eingedämmt werden.