Komitee 2
Globale Folgen zunehmenden Protektionismus und steigender Zölle
(UNCTAD)
Globale Folgen zunehmenden Protektionismus und steigender Zölle
(UNCTAD)
Chairs: Leandra Britvec und Vinzenz Lesigang
Weltweit ist ein deutlicher Anstieg protektionistischer Maßnahmen zu beobachten. Immer häufiger greifen Staaten zu Zöllen, Handelsbeschränkungen und politischen Ausnahmen, um wirtschaftliche und strategische Vorteile zu sichern. Was einst ein klassisches Instrument zur Regulierung von Märkten war, hat sich zunehmend zu einem Werkzeug geopolitischer Machtausübung entwickelt. In zahlreichen Regionen der Welt werden Zölle gezielt eingesetzt, um auf politische Entscheidungen Einfluss zu nehmen oder Staaten in wirtschaftliche Abhängigkeiten zu drängen. Diese Entwicklung verschärft Spannungen und trägt dazu bei, dass wirtschaftliche Konflikte schneller eskalieren und multilaterale Kooperation geschwächt wird.
Die Auswirkungen dieses Trends reichen weit über die reine Wirtschaftspolitik hinaus. Steigende Zölle können Preisvolatilität verstärken, Märkte destabilisieren und internationale Investitionen verunsichern. Für schwächer aufgestellte Volkswirtschaften ist die Situation besonders herausfordernd: Sie verfügen oftmals nicht über ausreichende Mittel, um protektionistischen Maßnahmen entgegenzuwirken, und tragen dennoch die Konsequenzen in Form verminderter Exportchancen, steigender Importkosten und erschwerter Entwicklungsprozesse. In einem globalen Umfeld, in dem wirtschaftlicher Druck immer häufiger zur Durchsetzung politischer Interessen genutzt wird, geraten diese Staaten in eine verletzliche Position, die auch soziale und gesellschaftliche Stabilität gefährden kann.
Die UNCTAD wird sich daher mit der Frage befassen, wie die internationale Gemeinschaft auf diese zunehmende Instrumentalisierung von Zöllen reagieren kann. Welche Prinzipien und Mechanismen müssen gestärkt werden, um wirtschaftliche Konflikte zu entschärfen und die friedliche Zusammenarbeit zu fördern? Und wie lässt sich verhindern, dass Zölle künftig noch stärker als Druckmittel eingesetzt werden und damit potenziell destabilisierend auf ganze Regionen wirken? Die Diskussion soll Handlungsmöglichkeiten aufzeigen, die zu mehr Fairness, Stabilität und Berechenbarkeit im globalen Handelssystem führen - und gleichzeitig die Interessen aller Staaten berücksichtigen, unabhängig von ihrer wirtschaftlichen Stärke.