Komitee 5
Biologische Kriegsführung
Sicherheitspolitische Risiken durch Fortschritte in Virologie, Bakteriologie und Biotechnologie
(UNODA)
Biologische Kriegsführung
Sicherheitspolitische Risiken durch Fortschritte in Virologie, Bakteriologie und Biotechnologie
(UNODA)
Chairs: Florian Ulbel und Moritz Fahringer
Wie wird in den nächsten Jahrzehnten Krieg geführt? Biologische Waffen bieten einen Blick in die Zukunft. Die internationale Gemeinschaft sieht sich zunehmend mit der Kehrseite der fortschreitenden medizinischen Forschung konfrontiert. Einerseits sind schnellere Diagnosen und Impfstoffe lebensrettende Werkzeuge der Virologie, deren Erforschung jedoch mit einer Schattenseite einhergeht. Moderne Forschung zur Virologie, Genetik und der synthetischen Biologie rettet Leben, kann aber auch zu militärischen Zwecken instrumentalisiert werden und rückt damit ins Zentrum der politischen Debatten.
Biowissenschaftliche Werkzeuge können in den falschen Händen zu einer akuten Bedrohung für die internationale Sicherheit werden. In den gleichen Laboren, in denen für das Wohlbefinden von Menschen geforscht wird, können tödliche ansteckende Waffen hergestellt werden. Globales Teilen von Daten und Wissen kann von isolierten, privatwirtschaftlich finanzierten Einrichtungen genutzt werden, um der Menschheit Schaden zuzufügen. Diese Strukturen verhindern die frühzeitige Erkennung von Risiken, um zwischen lebensrettender Forschung und gefährlichen Bedrohungen unterscheiden zu können. Der Politik und der Menschheit ist es nicht mehr möglich, Entscheidungen über das eigene Wohlbefinden zu treffen. Die globalen Implikationen dieser Bedrohungen können nicht abgeschätzt werden. Welche Reaktionen sind tragbar, wenn die eigene Bevölkerung von einer gezielt herbeigeführten Epidemie betroffen ist? Wie kann noch zwischen natürlichem und böswilligem Ursprung unterschieden werden?
Die Vereinten Nationen haben hier die Möglichkeit, tätig zu werden und zu handeln, bevor es zu spät ist. Maßnahmen, die jetzt gesetzt werden, können die Bevölkerung vor Krankheiten schützen oder die Forschung daran hindern, Menschenleben zu retten. Wie lassen sich Ziele zur Abrüstung formulieren, ohne die Medizin einzuschränken? Um Staaten bei der Umsetzung von Maßnahmen zu unterstützen, sind internationale Transparenz, Vertrauen, klare technische Leitlinien und der Austausch bewährter Praktiken entscheidend. Der Ausbau globaler Frühwarn- und Überwachungssysteme ist essenziell. Bisher gibt es im Bereich der biologischen Sicherheit kaum Ressourcen. Dies muss sich ändern, um die Gesundheit der Menschheit langfristig zu gewährleisten.